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Ronald Reagan, Präsident der USA, bei einer Rede vor dem deutschen Bundestag in Bonn, 1982.
- Objektinfo
Bildnachweis: REGIERUNGonline; B 145 Bild-00000544
- 1930
- 1940
- 1950
- 1960
- 1970
- 1980
- 1990
- 2000
1911
6. Februar: Ronald Wilson Reagan wird in Tampico/Bundesstaat Illinois als jüngstes von vier Kindern von John Edward Reagan und seiner Frau Nelle geboren.
1928-1932
Nach der Highschool studiert Reagan auf dem Eureka-College in Dixon/Illinois Wirtschaft, Soziologie und Theaterwissenschaft.
Er spielt im Football-Team des Colleges und tritt bei Theateraufführungen auf.
Sein Studium finanziert er mit einem Stipendium, Kellnerjobs und als Trainer der College-Schwimmmannschaft.
1930er Jahre
Nach Abschluss des Studiums beginnt Reagan seine berufliche Laufbahn als Sportreporter für eine lokale Radiostation im Mittleren Westen.
Er knüpft erste Kontakte nach Hollywood.
1937-1964
Schauspieler bei unterschiedlichen Filmgesellschaften in Hollywood. Erste Rolle in dem Film "Love is in the Air".
In den nächsten beiden Jahrzehnten spielt Reagan in 53 Filmen.
Während des Zweiten Weltkrieges produziert er Trainingsfilme für die Air Force.
1940-1948
Ehe mit der Schauspielerin Jane Wyman. Aus der Verbindung gehen zwei Kinder hervor.
1952
Hochzeit mit der Schauspielerin Nancy Davis, mit der er zwei Kinder hat.
1954-1962
Schauspieler in einer Fernsehshow des Konzerns General Electric und Sprecher der Zentrale von General Electric.
1962
Reagan, der bis dahin zum demokratischen Lager tendierte, wird aktives Mitglied der Republikaner. Demokraten wie Woodrow Wilson (1856-1924) und Thomas Jefferson (1743-1826) bleiben seine Vorbilder. Ihre Ideale sieht Reagan im modernen Amerika verwässert.
Der Ausbau der Bundesbürokratie, die Verstaatlichung von Eisenbahnen und Banken sowie hohe Steuern führen seiner Ansicht nach "in eine verkappte Form des Sozialismus".
Er tritt für eine größere Autonomie von Bundesstaaten und Gemeinden ein.
1966-1974
Gouverneur von Kalifornien.
Proteste gegen den Vietnam-Krieg versucht er mit Hilfe des Geheimdienstes einzudämmen.
Reagan lässt einen Teil der durch die Verfassung garantierten Grundrechte sowie die Pressefreiheit und das Postgeheimnis außer Kraft setzen.
1968
Sein Versuch, sich als Präsidentschaftskandidat der Republikaner aufstellen zu lassen, scheitert.
1976
Auch sein zweiter Versuch, von seiner Partei als Präsidentschaftskandidat aufgestellt zu werden, scheitert.
1980
Reagan setzt sich mit überwältigender Mehrheit als republikanischer Präsidentschaftskandidat gegen den amtierenden Präsidenten Jimmy Carter durch und wird 40. Präsident der Vereinigten Staaten. Sein Stellvertreter ist George Bush Senior.
seit 1981
30. März: Bei einem Attentat wird Reagan schwer verletzt.
Der Attentäter, John Hinckley Junior, gilt als unzurechnungsfähig und wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Es gelingt Reagan mit Unterstützung von demokratischen Abgeordneten im Kongress, sein Wirtschaftsprogramm ("Reaganomics") durchzusetzen: Senkung der Steuern, weniger Hindernisse für die Industrie, Kürzungen bei Sozialausgaben und Ausbau der Rüstung.
Die Wirtschaft erholt sich und die Arbeitslosigkeit sinkt.
Infolge der hohen Militärausgaben steigt jedoch in den folgenden Jahren das Haushaltsdefizit der USA.
Im Ost-West-Konflikt tritt Reagan als Hardliner auf, entschlossen, den Einfluss der Sowjetunion, die er als "Reich des Bösen" bezeichnet, zu bekämpfen. Dazu dient auch eine neue Runde des Rüstungswettlaufs, die Reagan initiiert. Inwieweit Reagans Rüstungspolitik - beim Wettrüsten können die Länder im kommunistischen Machtbereich nicht Schritt halten - zum Ende des Kommunismus in Osteuropa beigetragen hat, ist bis heute umstritten.
1983
Amerikanische Truppen besetzen Grenada, um der angeblich unmittelbar bevorstehenden Einrichtung eines kubanisch-sowjetischen Stützpunktes auf der Karibikinsel zuvorzukommen.
Reagan schlägt eine Strategic Defense Initiative (SDI) vor, mit dem Ziel, die USA durch ein weltraumgestütztes Raketenabwehrsystem gegen feindliche Atomraketen zu schützen. Das Projekt wird nicht realisiert, aber von George w. Bush wieder aufgegriffen.
1984
Reagan siegt bei der Präsidentschaftswahl deutlich über den demokratischen Kandidaten Walter Mondale (geb.1928).
1985/86
Abrüstungsverhandlungen (START) mit dem sowjetschen Generalsekretär Michail Gorbatschow .
1986
April: Bei dem vom libyschen Geheimdienst verübten Anschlag auf die Berliner Diskothek La Belle werden zwei US-Soldaten getötet und mehr als 200 Menschen verletzt.
Die amerikanische Luftwaffe bombardiert daraufhin die libysche Hauptstadt Tripolis. Ein großer Teil der Weltöffentlichkeit missbilligt die Angriffe.
Oktober: Der Verkauf von Panzerabwehrraketen an den Iran und die anschließende Verwendung der Erlöse für die Unterstützung der rechtsgerichteten Gegner der sandinistischen Regierung in Nicaragua werden unter der Bezeichnung Iran-Contra-Affäre zum größten Skandal der Reagan-Ära.
National und international umstritten ist auch die militärische Unterstützung des irakischen Diktators Saddam Hussein und der Mujaheddin in Afghanistan.
1987
Reagan und Gorbatschow unterzeichnen den Vertrag zur Abschaffung der amerikanischen und sowjetischen Mittelstreckenraketen in Europa.
12. Juni: Bei einem Besuch am Brandenburger Tor fordert Reagan Gorbatschow auf: "Kommen Sie zu diesem Tor! Öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!" (Mr. Gorbatschow, tear down this wall!")
1988
Am Ende seiner zweiten Amtszeit schlägt Reagan seinen Vizepräsidenten, George Bush Senior, als Nachfolger vor.
8. November: Bush wird zum 41. Präsidenten der USA gewählt.
1991
Gründung der gemeinnützigen Stiftung "Ronald Reagan Presidential Foundation", welche unter anderem eine Bibliothek und ein Museum im kalifornischen Simi-Valley unterhält.
1994
Offizielle Bekanntgabe seiner Alzheimer-Krankheit.
2004
5. Juni: Ronald Reagan stirbt im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Bel Air in Kalifornien an einer Lungenentzündung.
Sein Leichnam wird in einer großen Zeremonie im Capitol in Washington D.C. aufgebahrt und später in Kalifornien beigesetzt.
Ronald Reagan ist der erste US-Präsident, nach dem noch zu Lebzeiten ein Kriegsschiff benannt wurde.
Außerdem trägt der nationale Flughafen der Hauptstadt seinen Namen.
(reh/sw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 08.04.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Haunhorst, Regina/Wirtz, Susanne: Biografie Ronald Reagan, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/ronald-reagan.html
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